Zweisprachigkeit

Die Sprache ist das wichtigste Kommunikationsmittel unter den Menschen. Sich zu verstehen ist schon mal ein erster Schritt der Vertrauensbildung. Für ausländische Kinder ist die Erlernung der deutschen Sprache ein wichtiger Schritt für die Integration in die deutsche Gesellschaft und für deutsche als auch für ausländische Kinder ist das Erlernen einer Fremdsprache allgemein entwicklungsfördernd.

Ein erfolgreiches Lehrverfahren für den Erwerb einer zweiten Sprache ist die sog. Immersionsmethode, die auch wir in der Krippe anwenden. Immersion bedeutet "eintauchen" und wird als "Sprachbad" bezeichnet: Die zu erlernende Sprache wird konsequent neben der Erstsprache, die individuell unterschiedlich sein kann, als Alltagssprache in unserer Krippe verwendet.
Zwei- oder Mehrsprachigkeit entwickelt sich umso leichter, je früher sie eingeführt wird. Das Gehirn eines Kindes ist auf Spracherwerb und Sprachentwicklung eingestellt und in der Lage, unterschiedliche Laute, Strukturen und Rhythmen zu erfassen, zu verarbeiten und entsprechend zu ordnen. Kinder können deshalb mehrere Sprachen auf die gleiche Weise wie die Erstsprache aufnehmen. Sie benötigen jedoch Vorbilder, die diese Sprache sprechen.

In unserer Krippe arbeiten deshalb "Muttersprachler", die mit und neben der deutschen bzw. französischen Sprache gleichzeitig auch die entsprechende Kultur vermitteln. Wir gehen nach dem Grundprinzip vor: eine Person, eine Sprache. Es findet keine Sprachvermischung statt, sondern die Kinder haben für jede Sprache eine zugeordnete Person.

In unserem Alltag fördern und unterstützen wir die Kinder entsprechend ihrer individuellen Fähigkeiten in den Sprachen Deutsch und Französisch. Mit unserem täglichen Morgenkreis, durch Vorlesen, Spiele spielen, Hören von Kinderliedern und Singen, werden die Sprachfähigkeiten jedes Kindes weiterentwickelt.

In der Krippenzeit versuchen die Kinder primär neue Laute, Wendungen und Sätze zu erlernen und zu entschlüsseln. Die Krippe ist ein idealer Ort für das Erlernen von Sprachen, da wir ständig mit den Kindern sprachrichtig kommunizieren. Unsere Kommunikation wird durch Mimik und Gestik unterstützt. Das hilft den Kindern, die Wörter noch besser und schneller zu erlernen, da sie hierdurch weitere sinnstiftende Informationen erhalten. Die Kinder lernen durch Hören, Erinnern und Nachahmen. Bevor sie die neue Sprache verbalisieren, verstehen sie die Zusammenhänge, wissen was gemeint ist und reagieren ebenso wie in ihrer Muttersprache.